Erster Ultralauf 2020 – die 50 Kilometer von Rodgau – Teil 2

Teil 2 vom Bericht aus Rodgau – Teil 1 gelesen? der ist hier

Alex der Barfußläufer

Und damit kommen wir zu Alex. Er ist bekennender Barfußläufer aus Ludwigshafen und geht quasi mit OHNE Schuhe an den Start. Total verrückt aus meiner Sicht, denn wir haben heute Temperaturen zwischen 2-4 Grad. Und das ist für mich gefühlt: nicht wirklich warm.

Doch Alex hat einen Grund dafür. Geplagt von orthopädischen Problemen, hat er diese mit dem Weglassen von Schuhe komplett eliminieren können. Zum Glück hat Alex brasilianische Unterstützung, die ebenfalls barfuß und sehr wagemutig mit an den Start geht und zusammen mit Alex den Lauf absolviert. Beide begegnen mir auch später auf der Strecke und die Stimmung ist bei beiden super.

Tobi der neuen Streckenrekord laufen

Tobi ist an diesem Morgen extra aus Ingolstadt angereist. Er begegnet mir auf dem Weg zum Start-/Zielbereich. Sehr konzentriert wirkt er auf mich und die Frage warum er mitläuft, dass ist auch die Frage, die ihn immer wieder mal beschäftigt. Er hat Spaß am Laufen und für heute einen neuen persönlichen Streckenrekord geplant!! Am Ende sollen es 4 Stunden und 30 Minuten werden, wenn er das Ziel erreicht.

Am Anfang sieht das für ihn auch sehr gut aus. Doch irgendwann kommt der Einbruch. Die Kräfte lassen trotz ausgiebigem Training ab Kilometer 30 irgendwie nach und er spielt mit dem Gedanken komplett auszusteigen.

Die Regeln in Rodgau sind so, dass Du die letzte Runde bis um 16:00 Uhr angefangen haben musst, ansonsten musst Du leider abbrechen. Warum? Na irgendwann ist auch mal Ende Gelände, denn schließlich wird es dunkel und die vielen lieben Helferlein müssen auch einiges vor Ort abbauen.

Tobi reißt sich zusammen und kalkuliert für sich, dass er mit abwechselndem Gehen und Laufen, soweit es die Kräfte zulassen, noch rechtzeitig bis ins Ziel schafft.
Für mich eine MEGAstarke mentale Leistung von ihm. Ganz großen Respekt und er schafft es dann bei 5 Stunden und 9 Minuten das Ziel zu erreichen. Später treffe ich ihn nochmal am Auto auf dem Parkplatz. Er sieht absolut fertig aus und dennoch glücklich zugleich und stolz auf seine Leistung. Glückwunsch Tobi. Super!

Dominik aus Offenbach, der wegen der guten Stimmung und dem Miteinander kommt.

Dominik ist zusammen mit seinem 12 Jahre alten Labrador vor Ort. Der läuft allerdings nicht mit – also der Labbi. Der ruht im Auto und wartet auf Dominik, der auch wegen der guten Stimmung und vor allem der menschlichen Atmosphäre vor Ort ist.

Dominik hat in Rodgau seinen ersten Ultramarathon gelaufen. Fasziniert von der Menschlichkeit und dem Miteinander, was er auf der Strecke und am Streckenrand miterlebt hat, tritt auch er heute wiederholt an. Ihm geht es aus meiner Sicht weniger um Rekorde und Bestzeiten. Er will raus, die Menschen treffen und gemeinsam den Lauf gemütlich absolvieren.

Auch er begegnet mir wiederholt auf der Strecke. Ich sehe ihn nach dem Wendepunkt auf der Strecke. Er ist gut gelaunt und winkt mir freundlich zu. Echt klasse. Vielen Dank, dass ich dich kennen lernen durfte. Grüße mir Deinen Labbi…

Teddy der wegen Karneval im Löwenkostüm läuft

Tiere auf der Strecke sind aber nicht erlaubt – so die Regeln des Veranstalters.

  • Häh? Was soll das?
  • Ein Typ im gelben Kostüm?
  • Ein „Teddy“ im Löwenkostüm??

Kaum habe ich die Startunterlagen in den Händen und will damit zurück zum Auto, begegnet mir ein gut gelaunter Mensch im kuscheligen Kostüm.
Teddy hat sich in Schale geworfen. Er ist Frühstarter und will heute sehen was geht. Frühstarter starten um 09.00 Uhr und versuchen es mit den anderen bis ins Ziel.

Witzigerweise kann ich mich an die Teddy aus dem letzten Jahr noch erinnern. Damals hatte er ein oranges Kostüm von einem Müllmann angehabt. Warum er das macht? Nun ja wir haben doch Faschingszeit, sagt er. Es geht auf Karneval zu…

Für mich auch einer von denen die großen Respekt verdienen. Denn es geht nicht immer um Höchstleistungen. Es geht manchmal einfach nur darum mit dabei zu sein. Und das ist er, der Teddy. Echt ein cooler, lustiger und sehr offener Typ.

Und weiter geht es dann in Marburg: Schau mal hier

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